Schillinger | Mein Franken

Schillinger | Mein Franken

Heinz Schillinger

Mein Franken

Ein Künstler und seine Landschaft

Der Nürnberger Maler und Grafiker Heinz Schillinger (1929-2008), der von 1979 bis 1991 Professor an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg war, hat wie kaum ein anderer seine fränkische Heimat in stimmungsvollen Aquarellen festgehalten. Sie sind unter freiem Himmel, bei natürlichem Licht und direkt vor dem Objekt entstanden. Der vorliegende Band zeigt zum ersten Mal einen breiten Querschnitt seiner Arbeiten. Schwerpunkt sind unter anderem die Städteportraits von Würzburg, Bamberg, Rothenburg, Weißenburg und Nürnberg. Literarische und kulturhistorische Texte runden diesen Fränkischen Bilderbogen ab.

Über 120 Abbildungen, durchgängig farbig Illustriert,
144 Seiten, 17 x 25 cm, Hardcover

Preis: 19,90 Euro

ISBN 978-3-938374-19-1

Heinz Schilling

Es muss nicht viel sein, aber es muss gut sein. Und wenn es gut ist, kann es auch ein bisschen mehr sein.

Das war einer seiner viel und gerne zitierten Sinnsprüche und Lebensweisheiten. Von ihm eigentlich gerne einer jeweils kulinarischen Besonderheit gewidmet, kann man diesen Leitsatz ungeniert auch auf sein gesamtes Schaffen und künstlerisches Œu­v­re anwenden.
Heinz Schillingers unterschiedliche Aktivitäten, sowie die Gegensätze seiner reichhaltigen Interessen und in seiner Persönlichkeit, haben wechselseitig Synergien freigesetzt und ihn selbst interessant und mehr als beliebt gemacht.
Gefragt und erfolgreich als Grafiker und noch mehr bekannt als Gestalter von Briefmarken, so ist er uns und einer breiten Öffentlichkeit vertraut. Als Schöpfer einer kunst- und eindrucksvoll gestalteten Miniaturwelt war er mit der Teilnahme an über 900 Wettbewerben für Briefmarken zur Institution geworden. Rund die Hälfte seiner überragenden Entwürfe wurde ausgezeichnet und weit mehr davon gedruckt. Eine ganz besondere Würdigung aber wurde seiner Sonderbriefmarke „Limburger Dom“ zuteil, die 1989 durch den Wiener Weltkunstverein zur schönsten Briefmarke gekürt wurde.
Seine später recht erfolgreiche Werbeagentur hatte er bereits im Alter von 30 Jahren gegründet. Den Grundstock dafür legte er lange vorher schon durch regelmäßige Auftragsarbeiten während seines Studiums an der Nürnberger Akademie der Bildenden Künste, die damals – von 1944 bis 1954 – ins barocke Deutschordensschloss Ellingen ausquartiert war und genügend Motive für ein weiteres Buch bieten würde. Nur so viel sei hier verraten, dass er dort, in der „Perle des fränkischen Barock“, neben den Höhen und Tiefen des Grafikstudiums noch eine andere, erheblich jüngere und nicht weniger attraktive Perle kennen gelernt hat, die ihn noch erheblich mehr interessierte, nämlich seine Studienkollegin und spätere Frau Hella, Mutter seiner Tochter Clarissa und seines Sohnes Tobias.
Die eigene Agentur war sein „täglich Brot“, die Gestaltung von Briefmarken sein Faible, sein Ehrgeiz und seine Welt, Entspannung und Lockerung, Sammlung und Hingabe waren seine Aquarelle und Zeichnungen. Keine dieser drei Seiten seines Gesamtwerks stand für sich alleine und wäre ohne das andere möglich gewesen. Briefmarken und freies Malen und Zeichnen haben sich gegenseitig befruchtet und jedes hätte nicht die vollendete Qualität erreicht, wäre da nicht neben der gründlichen handwerklichen Ausbildung in der Jugend und neben der Liebe und Leidenschaft für seine Arbeit sein hoher Qualitätsanspruch, seine schier hartnäckige Disziplin, sowie seine ungeheuere Schwäche für alles Gute und Schöne, alles Gestaltete und Kreative, alles Künstlerische und Geistreiche, alles Wohlklingende und Wohlschmeckende, alles in allem: seine impulsive Lebensfreude gewesen.

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